Jennifer Rostock Insekten im Eis Songtext
 Jennifer Rostock Insekten im Eis Songtext 
  Wir lagen ahnungslos im Gras, was auch wächst
 
  wenn die Zeit still und schweigsam steht
 
  Regentropfen trotzen, dämmern, hoch auf Wolken glotzen
 
  doch die Luft wurde kalt und spät
 
  Wir ließen unsere Wünsche steigen
 
  So wie Drachen, nur ohne Schnur
 
  wollten wir später danach greifen
 
  griffen wir ins Leere nur
 
  Und dann kam der Winter und Alles war weiß
 
  wir waren gefangen wie Insekten im Eis
 
  Ein scheuer Blick, ein neuer Trick:
 
  Du bist Adam, ich bin Eva - nur mit roten Haaren
 
  die Zweifel trugen Früchte und wir ließen uns verführen
 
  obwohl die Früchte doch verboten waren
 
  Um dein Lächeln wehte schon ein eisiger Wind
 
  ich schaute einmal zu oft hin und wurde blind
 
  Und dann kam der Winter und Alles war weiß
 
  wir waren gefangen wie Insekten im Eis
 
  Mit Salz in den Wimpern, mit tosenden Ohren
 
  und all unsere Farben haben wir verloren
 
  Denn dann kam der Winter und Alles war weiß
 
  wir waren gefangen wie Insekten im Eis
 
  Insekten im Eis
 
  Wir wärmten uns die Hände an Gesprächen
 
  und bekamen kalte Füße vom Zu-viel-Wollen
 
  wir blieben sitzen und die Pläne blieben Skizzen
 
  blieben Lücken in den Protokollen
 
  Und die Gespräche wurden brüchig wie welkes Laub
 
  mit dem letzten Satz, den du sprachst, wurd' ich taub
 
  Ich hab mich selbst nicht erkannt, als ich in Blüten stand
 
  ich hab mich nicht erkannt
 
  mir wurde ganz blümerant, als ich in Blüten stand
 
  Ich hab mich nicht erkannt
 
  Und erst am Ende begriff ich:
 
  die Blüten waren herbstzeitlos und giftig
 
  Dann kam der Winter und Alles war weiß
 
  ich warte noch heute darauf, dass das Eis taut
 
  Dann kam der Winter und Alles war weiß
 
  wir waren gefangen wie Insekten im Eis
 
  mit Salz in den Wimpern, mit tosenden Ohren
 
  und all unsere Farben haben uns verloren
 
  Wir waren gefangen wie Insekten im Eis
 
  Wir waren befangen und verschreckt und verwaist